KRANKENHÄUSER

Bei Krankenhäusern besteht zwischen deren ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsaktivitäten eine große Divergenz. Erstere bilden mit knapp 13 % das Schlusslicht aller Institutionen, wohingegen die soziale Komponente mit knapp 26 % im Mittelfeld liegt. Es existieren bei knapp 20 % der befragten Krankhäuser Vorgaben zur Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. Diese Vorgaben wurden vor allem auf Wunsch der Bedarfsträger eingeführt. Daneben spielen Anweisungen der Verwaltungsleitung und Empfehlungen des Einkaufs auch eine – wenn auch etwas untergeordnete –   Rolle.

Gründe für die Implementierung von Nachhaltigkeitsaktivitäten:

  • Wunsch der Bedarfsträger
  • Anweisung der Verwaltungsleitung
  • Empfehlung des Einkaufs

Am häufigsten werden von Krankenhäusern biobasierte Büroartikel und Reinigungsmittel beschafft. Zwar sind die Werte verglichen mit den anderen Institutionen am geringsten, jedoch bildet der Mindestanteil von 60 % biobasierter Reinigungsmittel, welchen 16 % der befragten Krankenhäuser erfüllen, den höchsten Wert. Dahingegen geht der prozentuale Anteil biobasierter Baustoffe und Büro-/Raumausstattung gegen null. Die im Allgemeinen sehr geringen Werte lassen sich vor allem auf die starken gesetzlichen Regulierungen, die Krankenhäuser erfüllen müssen, zurückführen.

Diese Ergebnisse gehen auch mit der Rolle des Nachhaltigkeitsgedankens einher. Dieser ist bei biobasierten Reinigungsmitteln mit 43 % am höchsten, wohingegen er bei biobasierter Büro-/Raumausstattung am geringsten ist.

Am häufigsten beschaffte, aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte, Produktgruppen:

  • Büroartikel
  • Reinigungsmittel

Bei der Einkaufsabteilung ist der Nachhaltigkeitsgedanke bzw. die Bereitschaft zur Beschaffung biobasierter Produkte am stärksten ausgeprägt. Analog ist diese Abteilung bei der Formulierung der Ausschreibungen größtenteils allein verantwortlich, wohingegen die Krankenhausleitung kaum daran beteiligt ist. Durch die meist zentrale Organisationsstruktur bzw. die Beteiligung an Einkaufsgemeinschaften von Krankenhäusern hat auch der Einkauf die finale Entscheidungshoheit über die zu beschaffenden Produkte. Krankenhäuser nutzen jedoch bisher kaum Nachhaltigkeitszertifikate bei Ihren Ausschreibungen. Dies mag zum einen mit den starken Regularien zusammenhängen, welchen ein Krankhaus unterliegt, sowie zum anderen an mangelnden, gleichwertigen und zertifizierten Angebotsalternativen. Am häufigsten werden Zertifikate bei Ausschreibungen im Textilbereich verwendet, jedoch bleibt festzuhalten, dass diese eher die soziale, als die ökologische Komponente der Nachhaltigkeit berücksichtigen.

Treiber für eine vermehrte Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen in Krankenhäusern:

  • Rechtliche Vorgaben
  • Wünsche und Anforderungen der Nutzer:innen
  • Reduktion von Versorgungsengpässen und Abhängigkeiten

Hemmnisse für eine vermehrte Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen in Krankenhäusern:

  • Medizinische und Hygienevorschriften
  • Hohe Kosten
  • Anbietermangel

Lessons Learned Krankenhäuser – Maßnahmen

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