PROJEKTINFORMATIONEN

Ausgangslage

Mit einem Beschaffungsvolumen von 250 bis 500 Mrd. Euro kommt der öffentlichen Beschaffung in Deutschland eine erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung zu. Nicht zuletzt aus diesem Grund wird öffentlichen Auftraggebern eine Vorbildfunktion in Bezug auf eine nachhaltige Beschaffung gegenüber der Privatwirtschaft und letztlich auch dem Bürger zugeschrieben. Erfolgreiche

öffentliche Beschaffungsprojekte von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen sind für nachfragende Unternehmen und auch die Bürger ein wichtiges Signal und gleichzeitig Informationsgrundlage, sich näher mit solchen Produkten auseinanderzusetzen.

Rückblick auf das Vorgängerprojekt

Das vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Industriebetriebslehre, Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky, vom 01.12.2016 bis 30.11.2019 durchgeführte Projekt „Eine in der Breite verbesserte Zusammenführung von öffentlichen Auftraggebern und Anbieterunternehmen biobasierter Produkte in Deutschland“ hat anhand von jährlich wiederholten Fragebogenstudien den aktuellen Stand, auftretende Hürden sowie die erwarteten zukünftigen Entwicklungen der öffentlichen Beschaffungen von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen erhoben. In diesem Zuge wurden zahlreiche Hürden, die einer intensivierten Beschaffung von

biobasierten Produkten entgegenstehen, wie beispielsweise zu hohe Einstandspreise oder fehlende personelle und monetäre Ressourcen öffentlicher Verwaltungen, identifiziert. Auf Seiten der Anbieterunternehmen von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen wurden unter anderem die schwierige Zusammenarbeit und langwierige Prozesse als Hinderungsgründe genannt.

Die Studienergebnisse der Jahre 2017 bis 2019 finden Sie unter: www.VuBN.de/Studienergebnisse

Ziel

Das aktuelle Folgeprojekt zielt auf die Verbesserung des Wissenstandes bezüglich der internen Prozesse öffentlicher Verwaltungen bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen ab. Dies soll durch das Aufzeigen des Zusammenwirkens der unterschiedlichen Gruppen (Bedarfsträger, Einkäufer und Verwaltungsleitung)

innerhalb der öffentlichen Verwaltungen geschehen. Aus den Ergebnissen der Befragung und Recherchen sollen Handreichungen und Hilfestellungen abgeleitet werden, die letztendlich zum verstärkten Einsatz von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen in den öffentlichen Verwaltungen führen sollen.

Inhalt

Identifikation von Verantwortlichkeiten, verwaltungsinternen Strukturen und Hürden für die Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen

Recherche von nationalen und EU-weiten Ausschreibungen mit Nachhaltigkeitsbezug zur Identifikation relevanter Siegel und Zertifikate

Durchführung von Experteninterviews zur Identifikation von Best-Practices und bestehenden Hürden in der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen

Das Projekt ist in drei Bausteine untergliedert. Nach einer initialen Fragebogenstudie, die auf Makro-Ebene das Zusammenwirken von Bedarfsträgern, Einkäufern und Verwaltungsleitung bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen analysiert, sollen daran anschließend Fallstudien anhand von Experteninterviews erstellt

werden. Diese sollen Beschaffungsprojekte von öffentlichen Verwaltungen, die bereits heute schon eine Vorreiterrolle innehaben, detailliert analysieren. Eine Recherche zugehöriger Ausschreibungstexte soll dies außerdem unterstützen.