BEFRAGUNG ÖFFENTLICHER AUFTRAGGEBER

Durch die Erkenntnisse des Vorgängerprojektes „Eine in der Breite verbesserte Zusammenführung von öffentlichen Auftraggebern und Anbieterunternehmen biobasierter Produkte in Deutschland“ sowie der Festlegung von Forschungsfragen wurde ein Fragebogen konzipiert. Die relevantesten Erkenntnisse, die die Umfrage generieren sollte, waren hierbei die Identifikation der für die Beschaffung von Produkten aus

nachwachsenden Rohstoffen relevanten beteiligten Akteure (sowohl in fördernder als auch hindernder Rolle), weitere Hürden, die der Beschaffung entgegenstehen sowie der internen Verwaltungsstrukturen, die bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen von Bedeutung sind. Hierfür wurde der Fragebogen an die Verwaltungsleitung, den Einkauf sowie an einzelne Bedarfsträger geschickt.

Konzeption

Die Konzeption der Fragebögen erfolgte vor dem Hintergrund folgender Leitfragen:

  • Wer fördert die Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen innerhalb einer Verwaltung?
  • Wer ist maßgeblich dafür verantwortlich, wenn die Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen behindert wird?
  • Wie sind die verwaltungsinternen Strukturen in einer Verwaltung für die Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen?
  • Welche Hürden werden in Abhängigkeit der Position des an der Umfrage Teilnehmenden wie stark wahrgenommen?

Auswertung

Bei der Auswertung der Befragung zeigte sich, dass der Nachhaltigkeitsgedanke bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen bei den abgefragten Gruppen durchaus vorhanden ist, jedoch zwischen den einzelnen Produktgruppen variiert. Weiterhin bestehen generell kaum Vorgaben zur Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen. Sofern die Beschaffung auf diese umgestellt wird, geschieht dies zumeist aufgrund von Anweisungen der Verwaltungsleitung, dem öffentlichen Druck oder aufgrund von gesetzlichen Vorgaben. Es werden ebenfalls die Wünsche der Bedarfsträger berücksichtigt, die gegenüber Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen nicht generell negativ eingestellt sind.

Der tatsächlich beschaffte Anteil von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen am Gesamtvolumen hängt dabei stark von der jeweiligen Produktgruppe ab. Die Analyse der Beteiligung der einzelnen Verwaltungsebenen bei der Ausschreibung und Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen hat zwar gezeigt, dass Ausschreibungen zumeist vom Einkauf oder den Bedarfsträgern formuliert werden, die letztliche Entscheidungshoheit jedoch oftmals bei der Verwaltungsleitung liegt. Dabei findet nur in geringem Maße ein Austausch zwischen den einzelnen Abteilungen statt. Bestehende Tools zur Unterstützung bei der Formulierung von Ausschreibungen von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen sind oftmals nicht bekannt oder werden, sofern bekannt, nicht genutzt.

Potenzielle Hürden bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen für öffentliche Auftraggeber

Die bestehenden Hürden bei der Beschaffung von Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen liegen zumeist in fehlenden personellen oder finanziellen Ressourcen. Dieses Ergebnis hatten auch bereits die Befragungen des Vorgängerprojekts gezeigt. Die wahrgenommenen Vorteile bestehen in der Förderung regionaler Anbieter sowie der positiven Öffentlichkeitswirkung. Sowohl die Hürden als auch die Vorteile werden auf allen Verwaltungsebenen nahezu identisch bewertet. Weitere Ergebnisse findet sich in der Auswertung zum download.

Download der gesamten Auswertung