ENERGIE

Aktueller Stand der öffentlichen Beschaffung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen

Im Bereich der Energie ist der Anteil biobasierter öffentlicher Beschaffung mit über 50 % im Vergleich zu anderen Produktgruppen hoch. 12 % der Verwaltungen, die Energie aus nachwachsenden Rohstoffen beziehen, beschaffen diese sogar

ausschließlich daraus. Beim Anteil der biobasierten Energie im Vergleich zur konventionellen Energie ist ein klar positiver Trend erkennbar.

Umsetzbare Maßnahmen zur Förderung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen

In der Praxis zeigt sich, dass Verwaltungsbeschlüsse, die einen Mindestanteil an erneuerbarer Energie vorschreiben ein zentraler Treiber sind. Nachhaltige Möglichkeiten sind hier die Umstellung auf Biogas oder Bioenergie (z.B. Nahwärme). Einigen öffentlichen Auftraggebern ist auf diese Weise auch der Umstieg auf rein

biobasierte Energie gelungen. Die politische Unterstützung ist hierbei essenziell. Auch durch die Teilnahme an Veranstaltungen und Projekten kann innerhalb der Verwaltung eine gesteigerte Sensibilität für die Thematik geschaffen werden.

Ausschreibung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen

Etwa die Hälfte der öffentlichen Auftraggeber, die erneuerbare Energie beschaffen, gibt an hierbei zumindest teilweise Umweltsiegel und -zertifikate zu verwenden. Dennoch konnten nur wenige Ausschreibungen aus dem Bereich Energie gefunden werden, die solche Siegel forderten. Wenn dann kamen jedoch alle aus der Kategorie Heizen. Hierbei beschränkten sie sich auf Anforderungen an die nachhaltige Waldbewirtschaftung für Holz zur Befeuerung von Pelletöfen.

Das am häufigsten geforderte Umweltsiegel im Bereich Energie war PEFC (86 %). Innerhalb der Produktgruppe werden nachwachsende Rohstoffe aktuell hauptsächlich in der Kategorie Heizen durch Pelletöfen gefördert. Weitere denkbare Einsatzgebiete wären die Beleuchtung bzw. Gewinnung von Strom durch Blockheizkraftwerke, die Biogas verstromen. Dazu wurden jedoch keine Umweltsiegel gefunden.

Häufig verwendete Siegel in Ausschreibungen von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen:

Umweltsiegel%
PEFC86 %
FSC71 %

Relevante Siegel für die Ausschreibung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen:

PEFC

Das „Programme for the Endorsement of Forest Certification“ zertifiziert ebenfalls den Rohstoff Holz hinsichtlich nachhaltiger Gewinnung bzw. nachhaltigem Waldmanagement. Sowohl FSC- als auch PEFC-Forstzertifikate basieren auf Freiwilligkeit, unabhängiger Überprüfung, Transparenz, Kosteneffizienz und offenem Zugang. PEFC wurde von Waldbesitzern und Förstern gegründet, so dass die Eigentümerinteressen hier eine größere Rolle spielen. Im Gegensatz zu FSC dürfen hier, wo notwendig, auch Pestizide eingesetzt werden. Das Umweltbundesamt empfiehlt bei Papier eher den Blauen Engel als nachhaltigkeitsbezogenes Qualitätsmerkmal zu wählen, da sich FSC sowie PEFC auf die Verwendung von Frischfasern beziehen, recycelte Waren, wie sie der Blaue Engel fokussiert, jedoch zumeist einen geringeren CO2-Abdruck aufweisen.

FSC

Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine Organisation für die Absicherung wichtiger Umwelt- und Sozialstandards im Wald, die international relevante Interessensgruppen einbindet und durch unab­hän­gige Umwelt- und Sozialorganisationen unterstützt wird. Der FSC setzt sich für eine nachhaltige Wald­wirtschaft, die Mehrung natürlicher Mischwälder, die Schonung des Waldbodens sowie für den Schutz seltener Arten und Ökosysteme ein. Damit sind FSC-zertifizierte Wälder stabiler in einem sich wan­deln­den Klima und können als Ökosystem mehr CO2 langfristig binden. Es gibt drei Kennzeichen-Kategorien: FSC Recycling, FSC 100 % und FSC MIX. Je nach Typ des FSC-Kennzeichens erkennt man, ob ausschließlich Recyclingmaterial eingesetzt wird, das Produkt aus FSC-zertifizierter Waldwirtschaft stammt oder eine Mischung von Rohmaterialien verwendet wird. Kritisch zu betrachten ist, dass die Zertifizierung ledig­lich den verwendeten Rohstoff bewertet, nicht aber den Herstellungsprozess der Endprodukte. Daher kann es empfehlenswert sein, in der Aus­schrei­bung nicht nur zu spezifizieren, dass die in das Produkt eingehenden Res­sourcen aus nachhaltiger Waldwirtschaft kommen müssen, sondern auch, dass der Herstellungsprozess nachhaltig erfolgt.

Der Blaue Engel Holzpelletöfen (DE-UZ-111)

Dieser Blaue Engel wird seit 2011 vergeben und hat zum Ziel, dass Verbraucher Öfen für Holzpellets, die mit nachwachsenden Brennstoffen befeuert werden, sowie möglichst effizient und abgasarm arbeiten, erkennen und auswählen können. Dadurch soll das Heizen, im Vergleich zur Verwendung von fossilen Brennstoffen, klimafreundlicher werden.

Anbieterunternehmen von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen:

  • thermosafe® Fallschutzhackschnitzel aus gehacktem, abgesiebtem und hochtemperaturgetrocknetem (hygienisiert und deshalblanglebiger als frisches Holz) Laubholz
  • thermochip® Holzhackschnitzel in Standard (Waldrestholz) und Premiumqualität (Stammholz) zur thermischen Verwertung, d.h. zur Verbrennung in Energie erzeugenden Anlagen, ebenfalls gehackt, abgesiebt und technisch getrocknet
  • thermofloor® Holzhackschnitzel zur Verwendung als Beetabdeckung, für Wege  oder für die Außengastronomie.