Schmierstoffe ist die Produktgruppe, die mit 8 % bisher von den wenigsten Auftraggebern aus nachwachsenden Rohstoffen beschafft wird. In den Verwaltungen, in denen Schmierstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen beschafft werden, ist außerdem deren Anteil im Vergleich zu konventionellen Schmierstoffen meist mit weniger als 40 % sehr niedrig. Auftraggeber sehen neben Umweltaspekten vor allem Vorteile in der Langlebigkeit und der einfachen Erneuerbarkeit

von Schmierstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Bedenken und Vorurteile existieren bezüglich der Kompatibilität der Produktalternativen. Ein Beispiel hierfür ist die Sorge, dass Maschinen durch alternative Schmierstoffe beschädigt werden oder die Garantieleistung verfallen könne. Diesen Vorurteilen kann vor allem durch Aufklärungsarbeit und produktspezifischen Schulungen entgegengewirkt werden.

Öffentliche Auftraggeber sehen bei biobasierten Schmierstoffen außerdem einen Mangel an Gütesiegeln, der auch durch die Ausschreibungsrecherche bestätigt wird. Ausschreibungen für Schmierstoffe machen lediglich 1 % der Ausschreibungen mit Nachhaltigkeitssiegeln aus. Beschafft wurden hier Hydraulik- und Motorenöle. Als Umweltsiegel wurde ausschließlich das EU-Umweltzeichen gefordert.

Grundsätzlich sollte unterschieden werden, ob Schmierstoffe lediglich biolo­gisch abbaubar oder auch aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sein müssen. Das Europäische Umweltzeichen für Schmiermittel setzt Anforderungen an den Mindestanteil an nachwachsenden Rohstoffen und ist somit ein geeignetes Siegel zur Förderung entsprechender Produkte.